Der Prophet und die Vase
Ist es heutzutage noch möglich, ein Bild von Emil Nolde anzuschauen, ohne sogleich den „Nazi-Maler“ in ihm zu sehen und seine Kunst damit aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verdammen? Eine spannende Frage, die sich am Samstag Abend in der Stiftung Eliashof stellte.
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Anlass war eine Veranstaltung aus der Serie „Tete à tete mit Einzelstücken“, mit der die Stiftung ihre Sammlung der Weltkunst in Maintal-Hochstadt Stück für Stück der Öffentlichkeit vorstellen will.
Diesmal präsentierten der Krefelder Bildhauer Klaus Simon und sein Bruder Tom, Musiker aus Oberpleis bei Bonn, ihre beiden Lieblingsstücke: Eben jenen Holzschnitt „Der Prophet“ von Emil Nolde, der die Frage nach der Unabhängigkeit von Kunst und Kunstschaffenden aufbrachte, sowie eine 3800 Jahre alte chinesische Bronze-Vase.
Klaus Simon präsentiert „Der Prophet“, einen Holzschnitt von Emil Nolde, am Samstag Abend in der Stiftung Eliashof in Maintal-Hochstadt
Tom Simon an der Udu, einem nigeriansichen Percussionsinstrument, und sein Lieblingsstück aus der Sammlung zur Weltkunst: eine 3800 Jahre alte Bronzevase aus China.
Mit den Händen geschaffen sind nicht nur Holzschnitt und Vase. Aus dem Klatschen der Hände kommt auch der Klang… Tom Simon auf dem Weg zur Präsentation seines Lieblingsstücks.
Elisabeth Ehrhorn von der Stiftung Eliashof (li) begrüßt Gäste und Künstler: Klaus Simon, Bildhauer aus Krefeld (re) , und seinen Bruder, den Schauspieler und Musiker Tom Simon.